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Pünktlichkeitswerte der Bahn im Allgäu unterirdisch

Pressemitteilung, Kempten/Oberallgäu, 30. Mai 2022, Eine Landtagsanfrage des Abgeordneten Gehring zeigt die katastrophalen Pünktlichkeitswerte der Bahn im Allgäu. Ein Zug gilt in Deutschland als pünktlich, wenn er weniger als sechs Minuten Verspätung hat. In der Schweiz ist nur die Hälfte erlaubt. Im Hauptbahnhof Kempten wird im Jahr 2021 eine Pünktlichkeit von nur 82 Prozent erreicht.
Züge aus Lindau nach Kempten waren nur zu 71 Prozent pünktlich. Vergleichbar schlechte Werte werden in Immenstadt, Hergatz, Oberstdorf, Memmingen und Lindau erreicht. Besonders eklatant sei die Situation bei der Illertalbahn. „Trauriger Spitzenreiter“ ist, so die Antwort auf Gehrings Anfrage, der Zug aus dem Allgäu mit der Ankunft um 20:38 Uhr in Ulm. Dieser Zug war im Jahr 2021 nur zu 48 Prozent pünktlich und damit leider zwar Spitzenreiter aber grundsätzlich keine Ausnahme. Pünktlichkeitswerte von weit unter 80 Prozent sind bei der Ankunft in Ulm die Regel und seien weit unter dem bayerischen Durchschnitt, so Gehring. Folge sei für Reisende aus dem Allgäu, dass Anschlusszüge in Ulm viel zu oft schon „weg sind“.
Gründe für diese Verspätungen im Allgäu sieht Gehring zum einen beim unzureichenden Ausbau der Gleise. So fehlten zweigleisige Streckenabschnitte, sogenannte „fliegende Kreuzungen“, damit Züge sich begegnen und überhohlen können. Aber auch die zum Teil einhundertjahrealte Technik in den Stellwerken, führt im Allgäu zu massiven Verspätungen. Allein die Stellwerke auf der Strecke von Senden bis Oberstdorf verursachten in den vergangen vier Jahren insgesamt über 1000 Störungen. Dies sind beispielsweise Signalstörungen, die dann über Stunden zu massiven Verspätungen und Zugausfällen führen. Gehring hat bereits vor dem Fahrplanwechsel 2022 das Ministerium auf den komplexen Fahrplan der Strecke Memmingen – Lindau hingewiesen. Dort kommt es ebenfalls zu vielen Verspätungen.
„Das Ministerium hat bis jetzt keinen Plan vorgelegt, wie es sich die Zukunft des Bahnverkehrs im Allgäu vorstellt. Bayern schläft!“ stellt der Allgäuer Landtagsabgeordnete Thomas Gehring fest. Grundsätzlich sei zwar der Bund für den Ausbau der Schieneninfrastruktur zuständig, aber ohne eine Initiative des Landes Bayern werde sich auf den Regionalstrecken nichts ändern. Die Regionen und Länder stehen untereinander in Wettbewerb und „hier hat das Allgäu aktuell keine gute Position“ so Gehring. Bayern müsse sich ein Beispiel an Baden-Württemberg nehmen, dass allein 2021 zwanzig Projekte mit einem Umfang von 7,3 Milliarden Euro beim Bund angemeldet habe. „Die bayerische Staatsregierung muss endlich handeln und die Bahn im Allgäu voranbringen. Wir können nicht bis 2037 warten, bis alte Technik im Allgäu ausgetauscht wird,“ stellt Gehring fest. Der Allgäuer Grünen Abgeordnete betont gleichzeitig das enorme Potenzial der Bahn im Allgäu und fordert von der Regierungskoalition in München mehr Engagement für deutlich verbesserte Pünktlichkeit der Eisenbahn im Allgäu.


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